Gelbe Westen schützen bei Dunkelheit

Roetgen. Über Geschenke und Besuch freuten sich jetzt die Kinder und das Team der integrativen AWO-Kindertagesstätte „Lummerland“ in Roetgen, Hauptstraße.

Bürgermeister Manfred Eis, Hans-Josef Hilsenbeck (stellvertretender Städteregionsrat), Otto Stollenwerk (erster Vorsitzender der Verkehrswacht Monschau) sowie Abordnungen der sechs in Roetgen und Rott ansässigen Kindergärten mit ihren Leiterinnen und einem Leiter fanden sich gemeinsam ein. „Was soll das heute werden?“, fragte ein kleines Mädchen in die Runde, denn sie hatten sofort Verkehrs-Sicherheitsberater Udo Scholten, bepackt mit einer großen Kiste, ausfindig gemacht. Der allseits beliebte Polizeibeamte schritt flugs zur Tat, nachdem zuvor „Lummerland“-Leiterin Zorica Mohr die Gäste herzlich begrüßt hatte. „Ihr seid sicher alle gespannt“, fragte sie in Richtung Kinder. Für Spannung sorgte postwendend Udo Scholten. „Otto Stollenwerk und ich sind gekommen, um Euch heute 50 Warnwesten auszuhändigen“, ließ der Verhehrssicherheitsberater wissen. Die grellgelben Westen sind selbst in der nun nahenden dunklen Jahreszeit nicht zu übersehen. „Mit dieser Leuchtfarbe werdet Ihr gut gesehen, wenn Ihr die Straße überquert und auch sonst wo unterwegs seid.“ Den Kindern erklärte er, dass die Autofahrer leider selten Zeit hätten, und rasch ans Ziel müssten. „Diese Westen sollen Euch schützen“, erläuterte Scholten.

Vorbild für Erwachsene

Diese Aktion sei bereits in Monschau und Simmerath gelaufen, heute nun schreite man in Roetgen zur Tat. „Wir haben noch einmal zugeschlagen“, sagte Scholten. Auf den Taschen, in denen sich die gelben Westen befanden, war auf der Vorderseite die Aufschrift nicht zu übersehen: „Achtung Kinder! Erwachsene sind wieder unterwegs!“ Jeder Kindergarten erhielt acht Warnwesten.

„Toll, dass Ihr nun diese Westen tragen könnt“, freute sich Bürgermeister Manfred Eis. Damit würden die Autofahrer angehalten, mehr Rücksicht auf Kinder zu nehmen. „Ihr seid ein Vorbild für die Erwachsenen, ich kann der Verkehrswacht nur herzlich für ihr Engagement danken“, so Eis.

Dieser Einschätzung schloss sich Hans-Josef Hilsenbeck gerne an. Die „Lummerland“-Kids bedankten sich auf ihre Art mit einem Gedicht und einem schönen selbstgemalten Bild, das sie Udo Scholten zum Geschenk machten. Der ließ kurz durchblicken, dass er ab dem kommenden Jahr 2016 nicht mehr Polizist sein werde. „Aber ich mache dann etwas anderes“, versprach er. Vorsitzender Otto Stollenwerk ließ nicht unerwähnt, dass viele Menschen die Gefahr des „Zu-spät-Gesehen-Werdens“ unterschätzen würden. Um diesem Manko vorzubeugen, verteile die Verkehrswacht Monschau an Schulanfänger Sicherheitskragen und an die Kindergärten Warnwesten, „und zwar kostenlos“, so der Verkehrswacht-Vorsitzende.

Sein Appell an die Erzieherinnen und Erzieher: „Wenn Sie mit den Kindern den Kindergarten verlassen, um vielleicht zum Spielplatz zu gehen oder in den Wald, dann ziehen sie bitte den Kids diese Warnwesten an.“

Quelle: Aachener Zeitung, von: Günther Sander

 


Blaue Bordsteine für die Sicherheit der Kinder

Roetgen. Blau markierte Bordsteine und circa ein Meter hohe gelbe Männchen aus Holz sollen Schulkindern in Roetgen nun anzeigen, wo sie die Straße am besten überqueren können. Die Gemeinde ist Mitglied im Netzwerk „Verkehrssicheres NRW“. Durch das Beispiel einer anderen Kommune war der Leiter des Ordnungsamtes, Dirk Recker, auf die Idee gekommen. Das Ganze sollte für die Gemeinde kostenneutral sein und die Grundschule sollte eingebunden werden.„Ein Vater hat dann als Abschlussgeschenk des vierten Schuljahres diese Männchen gebastelt und die Kinder haben sie bemalt“, erklärt die Lehrerin Andrea Koppert, die einer der beiden Mobilitätsbeauftragten der Grundschule ist. Die Verkehrswacht förderte das Projekt mit 100 Euro.

Das langfristige Ziel sei, dass die Kinder zu Fuß zu Schule kommen, erläutert Udo Scholten, Verkehrssicherheitsberater der Polizei und stellvertretender Vorsitzender der Verkehrswacht Monschau. Der von den Eltern verursachte Hol- und Bringverkehr führe nicht zu mehr Sicherheit für die Schüler, sondern eher zum Gegenteil. Er wirbt daher dafür, die Kinder zu Fuß zur Schule zu schicken. In Fällen, in denen das nicht möglich sei, könnten die Eltern die Kinder auch 300 Meter vor der Schule auf einem Parkplatz raus lassen. Wer sein Kind nicht allein losziehen lassen wolle, könne gemeinsam mit anderen Eltern auch eine Fußgruppe organisieren, schlägt Scholten vor.

Blau markierte Bordsteine und gelbe Männchen werden künftig an der Rosentalstraße, zweimal an der Faulenbruchstraße, an der Jennepeter- und der Lammerskreuzstraße auf Querungsmöglichkeiten hinweisen. Auf Anregung des Bauhofes sollen die gelben Männchen jetzt noch mit einer Federhalterung versehen. „Dann können die Kinder auch mit ihnen spielen und nutzen die Querungshilfen vielleicht eher“, sagt Recker.

Quelle: Aachener Zeitung, von: ag