Steckenborn. Im letzten Jahr hatte er sozusagen Silberhochzeit, bereits bei der Gründung vor über 60 Jahren war er dabei, und ist inzwischen 84 Jahre alt: Otto Stollenwerk aus Steckenborn ist in jeder Hinsicht ein Urgestein der Verkehrswacht Monschau. Seit 1991 war er 26 Jahre ununterbrochen 1. Vorsitzender der Verkehrswacht. Nun ist er von seinem Amt zurückgetreten, um es in jüngere Hände zu geben. Doch es war keine „Vollbremsung“, denn den Rückzug hatte er im Vorfeld bereits kundgetan.
„Du bist ein ganz besonderer Mensch, von ganz besonderer Art und Güte. Die Fußstapfen, die du hinterlässt, sind sehr groß“, fand nicht nur Simmeraths Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns, der seit der letzten Mitgliederversammlung neuer 2. Vorsitzender der Verkehrswacht ist, lobende Worte für den scheidenden Vorsitzenden. Hermanns attestierte Stollenwerk, der auch den Ehrenamtspreis der Gemeinde Simmerath erhalten hat, „viel Gutes für die Region getan zu haben“ und sprach ihm einen „ganz herzlichen Dank für die langjährige ehrenamtliche Arbeit“ aus.
Und auch Monschaus Bürgermeisterin Margareta Ritter, die als neue Vorsitzende der Verkehrswacht das Steuer übernimmt, sparte nicht mit Worten des Lobes. „Sie haben es mit großem Engagement und großem Einsatz geschafft, Menschen über Jahrzehnte an ihre Aufgaben zu binden“, sagte sie. Ritter versicherte ihrem langjährigen Vorgänger, der sich eine verlässliche Nachfolge für die Zukunft wünschte, dass sie „ihr Bestes“ tun werde, um den Fortbestand der Verkehrswacht auch in Zukunft zu sichern. Gegebenenfalls werde man jedoch ab und zu die Unterstützung des scheidenden Vorsitzenden benötigen.
Nachdem Monschaus erste Bürgerin Otto Stollenwerk als Dank ein kleines Präsent überreichte, ergriff dieser noch einmal selbst das Wort. Er blickte zurück auf die Gründung der Verkehrswacht Monschau im Jahre 1955, mit dem Ziel, Verkehrserziehung im Monschauer Land zu praktizieren. Außerdem erinnerte er an einige bedeutende Stationen in der Geschichte der Verkehrswacht, beispielsweise die Einrichtung der mobilen Jugendverkehrsschule, die Anschaffung des ADAC-Parcours für Schulen oder die Präsenz auf dem Monschauer Wirtschaftstag seit Anfang der 1990-er Jahre. Nun sei es jedoch „an der Zeit, den Vorsitz in jüngere Hände zu legen“, sagte Stollenwerk. Er bedankte sich bei seiner Ehefrau sowie den ehrenamtlichen Helfern, die im stets „den Rücken freigehalten“ hätten. Nach vielen Jahren bei der Verkehrswacht zog er ein positives Fazit: „Die Arbeit ist insgesamt gut verlaufen, es gab viel finanzielle Unterstützung durch die Kommunen, die Stadt Aachen und Privatleute“, so Stollenwerk.
Ebenfalls reichlich positive Worte fand Victor Neels, der über zehn Jahre Kommandant im Camp Vogelsang und auch mitverantwortlich für die gute Zusammenarbeit mit dem Lager Elsenborn war. „Du bist nicht nur ein hervorragender Eifeler, sondern auch ein hervorragender Europäer, der sich für die Völkerverständigung eingesetzt hat. Die Zusammenarbeit mit dir war wie eine Wohltat“, fand der inzwischen 92-Jährige Worte der Anerkennung.
Am gestrigen Freitag hatte Otto Stollenwerk dann seinen letzten offiziellen Einsatz im Dienst der Verkehrswacht. „Als letzte Amtshandlung werde ich gemeinsam mit der neu gewählten Vorsitzenden, Frau Ritter, zur Jahreshauptversammlung der Landesverkehrswacht nach Leverkusen fahren“, sagte er.
Verkehrserziehung für Flüchtlinge
Nach dem emotionalen Amtswechsel, der bei der Mitgliederversammlung im Vordergrund stand, informierte die Geschäftsführerin der Verkehrswacht, Hedwig Krause, noch über die Tätigkeiten des letzten Jahres.
Ein Schwerpunkt im abgelaufenen Jahr lag in der Verkehrserziehung von Flüchtlingen. Zudem gab es eine enge Zusammenarbeit mit dem Lager Elsenborn sowie der Behindertenschule in Bütgenbach. Beim Simmerather Kraremannstag sowie dem Monschauer Wirtschaftstag war die Verkehrswacht, die zurzeit 419 Mitglieder zählt, ebenfalls vor Ort.
Quelle und Foto: Eifeler Zeitung, Max Stollenwerk