Integration auch im Straßenverkehr

Monschau. Zurzeit sind 333 Flüchtlinge in Monschau in der ehemaligen Hauptschule untergebracht. Zu den vielen Anstrengungen, ihnen bei der Eingewöhnung zu helfen, gehört nun auch eine Aktion der Verkehrswacht Monschau, die ihnen das richtige Verhalten im Straßenverkehr zeigen soll.

Jede Abwechslung ist willkommen

Hermann Mertens, der als Vertreter der Bürgermeisterin am Mittwoch zur Unterkunft auf der Haag gekommen war, bedankte sich bei den Vertretern der Verkehrswacht: „Wir sind von mehreren Seiten darauf aufmerksam gemacht worden, dass es wirklich nötig ist, unseren Schützlingen wichtige Hinweise für das Verhalten im Straßenverkehr zu geben. Die Stadt Monschau freut sich sehr, dass die Verkehrswacht diese Aufgabe in die Hand nimmt.“

Leider spielte das Wetter nicht mit, deshalb brachten die Mitarbeiter der Verkehrswacht einige Utensilien in die Aula. „Wir sind nicht nur dazu da, bei schönem Wetter Transparente aufzuhängen“, meinte Otto Stollenwerk, der Vorsitzende der Verkehrswacht Monschau. Und sogleich waren die Gäste in der Aula umringt von Kindern und Erwachsenen. „Jede Abwechslung ist willkommen“, sagte Marianne Bothen-Frehr von der Bezirksregierung, „wir glauben, dass Ihre Aktion ein sinnvoller Beitrag ist, um auch in diesem Bereich Integration zu üben.“

Sinnvolle Unterweisungen

Dr. Karl Reiter, dessen Fachgebiet viele Jahre die Verkehrssicherheit war und der Lehrer in Verkehrserziehung ausgebildet hat, wollte hier mit einfachen, aber einprägsamen Beispielen den Kindern (zwischen vier und 14 Jahren) zeigen, wie man eine Straße richtig überquert.

Als nächste Schwierigkeitsstufe wurde ein parkendes Fahrzeug simuliert, das die Sicht erschwerte. Freudig griffen die Kinder nach den gelben Kragen, Dolmetscher bemühten sich, den wissbegierigen jungen Menschen aus vielen Nationen die Übung zu erklären. Cafer Hekim, der Einrichtungsleiter, gab zu bedenken, dass die meisten Kinder natürlich Autos kennen, jedoch sei in ihren Herkunftsländern oft ein anderes Verkehrsverhalten üblich: „Die Autofahrer hupen viel.“

Es wurde ein turbulenter, jedoch sehr gerne angenommener Verkehrsunterricht. Marianne Bothen-Frehr würde es begrüßen, wenn die Verkehrswacht öfter käme, um solch sinnvolle Unterweisungen zu geben.

Vonseiten der Monschauer Grünen wurden 200 der knallgelben Kragen gestiftet. Sie sollen auch Erwachsenen, besonders den Fahrradfahrern zur Verfügung gestellt werden.

Quelle: Aachener Zeitung, von: ale