Simmerath. „Brems dich! Schule hat begonnen!“ heißt es ab der kommenden Woche wieder, denn dann sind die Sommerferien zu Ende und viele Kinder machen sich auf den Schulweg. Damit sie auch heil ankommen, widmet sich die Verkehrswacht Monschau ihrer Sicherheit im Straßenverkehr. Mit verschiedenen Aktionen macht der Verein besonders auf die Schulanfänger aufmerksam und mahnen die Erwachsenen zur Vorsicht. Mit Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehren und der Bauhöfe werden an den Ortseingängen große, leuchtend gelbe Banner aufgehangen, in Kommunen werden Plakate geklebt, und an die neuen Erstklässler werden gelbe Kragen verteilt, damit sie gut sichtbar sind. Außerdem gibt es eine mobile Verkehrsschule, die den Kindern die Regeln im Straßenverkehr erklärt.
„Über 28 600 Kinder sind im Jahr 2014 im Straßenverkehr verunglückt, 71 davon tödlich. Diese erschreckenden Zahlen kennt kaum jemand“, erklärte Otto Stollenwerk, Vorsitzender der Verkehrswacht, jetzt in der Simmerather Grundschule, als das Banner vorgestellt wurde, das bald den Ortseingang schmücken wird.
„Kinder sehen es anders“
Neben Kindern, Eltern und Lehrerinnen nahmen auch Vertreter der Städteregion, Polizei, Sparkasse und Politik an der Veranstaltung teil, um zu zeigen, wie wichtig der Schutz von Kindern im Straßenverkehr ist.
Neben Gummibärchen erhielten die „I-Dötzchen“ auch blaue Kappen mit der Aufschrift „Kinder sehen es anders“. Sie seien besonders gefährdet, da sie Gefahrensituationen noch nicht richtig beurteilen könnten, so Stollenwerk. Außerdem würden Autofahrer die Reaktionen der Kinder falsch einschätzen. Er appellierte: „In den kommenden Wochen müssen Autofahrer besonders vorsichtig sein.“
Stefan Kämmerling, Mitglied des Landtags, konnte sich dem nur anschließen: „Die I-Dötzchen im Straßenverkehr sind eine besondere Situation für alle, aber die Erwachsenen müssen sich daran anpassen.“
Genau wie Bernd Goffart, stellvertretender Bürgermeister von Simmerath, lobte er die Arbeit der Verkehrswacht außerordentlich: „Man kann nicht hoch genug loben, was die Verkehrswacht und Otto Stollenwerk in den letzten Jahrzehnten geleistet haben.“
Kein Handzeichen geben
In den kommenden Wochen wird die Polizei insbesondere vor Schulen verstärkt Kontrollen durchführen. Dabei achtet sie nicht nur auf die Geschwindigkeit der Fahrzeuge, sondern zum Beispiel auch darauf, ob alle Insassen angeschnallt sind. Die Eltern ermahnte Stollenwerk, sich korrekt zu verhalten. In der Vergangenheit hätten diese Kontrollen gezeigt, dass gerade sie oft zu schnell unterwegs sind.
Zum Schluss hatte Stollenwerk, für den die Verkehrswacht sein Lebenswerk ist, noch einige Tipps für Autofahrer und Eltern parat. Die Kinder würden lernen, erst die Straße zu überqueren, wenn das Auto steht, deshalb solle man nicht nur langsamer werden, sondern wirklich anhalten. „Geben sie den Kindern keine Handzeichen. Das kann dazu führen, dass sie losrennen und nicht mehr auf den Gegenverkehr achten“, so Stollenwerk. Außerdem sollten sich Erwachsene auch als Fußgänger vorschriftsmäßig verhalten, damit sie ein gutes Vorbild für die Kinder sind.
Den Eltern riet er: „Üben sie den Schulweg mit ihren Kindern. Je besser sie ihn kennen, desto sicherer werden sie. Und treiben sie sie nicht zur Eile an, dann passieren die meisten Unfälle.“(aj)
„Über 28 600 Kinder sind im Straßenverkehr 2014 verunglückt, 71 davon tödlich. Diese erschreckenden Zahlen kennt kaum jemand.“
Otto Stollenwerk, Verkehrswacht
Quelle: Aachener Zeitung