Steckenborn. Wer sich mit der Verkehrswacht Monschau beschäftigt, der wird rasch auf den Namen Otto Stollenwerk stoßen. Denn der 84-Jährige aus Steckenborn ist ein wahres Urgestein der Verkehrswacht und hat sie über viele Jahrzehnte geprägt. Nun wurde er bei Kaffee und Kuchen im Rahmen einer Feierstunde im Steckenborner Saal für 40 Jahre Mitgliedschaft geehrt.
Viele Weggefährten anwesend
Zu diesem Anlass waren etliche Weggefährten, Partner und die Familie erschienen. Neben Vertretern der Städteregion Aachen, der Gemeinde Roetgen, den Städten Eschweiler und Stolberg sowie dem Steckenborner Ortsvorsteher Ralph Löhr waren auch einige Freunde aus dem Lager Elsenborn gekommen, um bei der Ehrung dabei zu sein. „Wir sind hier zusammengekommen, um Otto Stollenwerk für die letzten 40 Jahre zu danken“, sagte Margareta Ritter, die Vorsitzende der Verkehrswacht Monschau und Bürgermeisterin der Stadt Monschau zu Beginn. „Es mag vielleicht viele Menschen geben, die 40 Jahre lang Mitglied in einem Verein sind, aber Ihnen ist es zu verdanken, dass es die Verkehrswacht Monschau überhaupt noch gibt“, zollte Ritter ihm großen Respekt. Denn in den 1970er Jahren drohte die Verkehrswacht von der Bildfläche zu verschwinden, doch Stollenwerk habe sich engagiert dagegen gestemmt. „Otto Stollenwerk brennt für die Sache und hat auch schnell Verantwortu ng übernommen“, so Ritter weiter. 27 Jahre lang war er Vorsitzender der Verkehrswacht und hat sich dabei federführend um die mobile Jugendverkehrsschule sowie die Verkehrserziehung an Kindertagesstätten und Grundschulen, eine der Hauptaufgaben des Vereins, gekümmert. Hier führt die Verkehrswacht beispielsweise das Radfahrtraining durch und stellt die nötigen Materialien zur Verfügung. Eine wichtige Präsenz war stets die Mitarbeit auf dem Imgenbroicher Wirtschaftstag. Hier wird demonstriert, wie gefährlich es ist, sich im Auto nicht anzuschnallen, und auch die „Rauschbrille“ kommt regelmäßig zum Einsatz, um den Einfluss von Alkohol am Steuer zu verdeutlichen. Außerdem hat die Verkehrswacht Monschau 15 Jahre lang das Verkehrssicherheitstraining auf dem Truppenübungsplatz in Elsenborn veranstaltet.
„Über die gesamten 40 Jahre haben Sie stets eine große familiäre Unterstützung erfahren, denn für diese war Ihr unermüdlicher Einsatz sicherlich auch gelegentlich eine Belastung“, verdeutlichte Ritter, die einen besonderen Dank an Stollenwerks Ehefrau aussprach. „Heute soll der aktive Dienst im Ehrenamt enden und die Verabschiedung in den Ruhestand folgen, denn das habe ich Ihrer Familie zugesagt“, sagte die Vorsitzende ein wenig scherzhaft. Als Dank erhielt Otto Stollenwerk die Goldene Urkunde der Verkehrswacht und wurde einstimmig zum Ehrenvorsitzenden ernannt. „Das bedeutet viel Ehre und wenig Vorsitz“, sagte Ritter. Für seine Ehegattin gab es einen Blumenstrauß sowie einen Präsentkorb mit einigen Leckereien. „Wir denken, dass die Zukunft in guten Händen liegt, und der neue Vorstand wird alles dafür tun, auch wenn die Nachfolge eine schwierige Aufgabe werden wird, da es keiner so gut machen kann wie Sie“, erklärte Ritter ab schließend.
Auch Karl-Heinz Hermanns, 2. Vorsitzender der Verkehrswacht Monschau und Bürgermeister der Gemeinde Simmerath, fand lobende Worte für den langjährigen Vorsitzenden: „Viele hier Anwesende könnten wohl mehrere Stunden über Otto Stollenwerk reden und Du selber wahrscheinlich mehrere Tage über deine Erfahrungen der letzten 40 Jahre“, sagte Hermanns augenzwinkernd. „Du hast ohne Zweifel vielen Tausenden Kindern etwas Positives beigebracht, denn die Kinder waren stets der Kern Deiner Arbeit“, lobte der 2. Vorsitzende. „Außerdem warst Du auch überregional tätig und hast Dich immer für die Völkerverständigung eingesetzt, das war vor allem in den 1970er und 1980er Jahren ungewöhnlich“, sagte Hermanns. Dies könne man nicht hoch genug bewerten. „Jetzt sollst Du die freie Zeit genießen, die Du Dir verdient hast, und wir versuchen, Dein Lebenswerk fortzusetzen.“
Victor Neels, ein alter Freund und Begleiter von Otto Stollenwerk, hat ihn kennengelernt, als er in den 1970er Jahren Kommandant auf Vogelsang gewesen ist. Er ist bis heute tief mit der Eifel verbunden und hofft auf viele weitere gemeinsame Treffen. „Otto ist eine Figur der Eifel, der sich immer für die Vereinigung und Verständigung der Grenzbewohner eingesetzt hat“, so der inzwischen 93-jährige Belgier, der bis heute eine enge Beziehung zu Otto Stollenwerk pflegt.
Otto Stollenwerk war während der Reden anzumerken, dass er gerührt und dankbar war für die lobenden Worte. An diesem Nachmittag war es nicht die Zeit, noch eine große Rede zu halten, sondern eher zuzuhören. Auf Nachfrage, wie lange er denn nun noch Mitglied bei der Verkehrswacht bleiben wolle, sagte er lachend: „So lange, bis ich irgendwann in der Kiste liege.“
„Ihre Nachfolge zu übernehmen, wird eine schwierige Aufgabe, da es keiner so gut machen kann wie sie, “ Margareta Ritter, Vorsitzende der Verkehrswacht Monschau.
Quelle + Foto: Eifeler Zeitung, Max Stollenwerk