Die Westfälische Provinzial hat mit Unterstützung der Landesverkehrswacht ein Video produziert, das über den korrekten Gebrach von E-Rollern informiert.
Kategorie: KindundVerkehr
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Kinder sehen es anders
Kinder lassen sich leicht ablenken. Das Verkehrsgeschehen auf der Straße beachten sie oft kaum. Nur was sie gerade interessiert, nehmen sie richtig wahr. Zum Beispiel ihre Spielkameraden oder den Hund des Nachbarn. Kinder sind sehr spontan. Ihre Handlungsweise ist daher oft unberechenbar. Beim Spielen hält auch der Bordstein sie nicht auf. Sie sehen die Gefahren nicht und laufen auf die Straße.
Erwachsene müssen sich im Straßenverkehr auf die Verhaltensweisen und Fähigkeiten von Kinder einstellen: Kinder sind kleiner als Erwachsene und können über parkende Fahrzeuge nicht hinwegsehen. Das Blickfeld der Kinder ist kleiner als das der Erwachsenen. Daher bemerken sie nahende Fahrzeuge erst später. Kinder können Geschwindigkeiten und Entfernungen erst ab etwa 10 Jahren einschätzen. Für Kinder ist es schwierig, zu bestimmen, aus welcher Richtung das Geräusch des nahenden Fahrzeuges kommt. Kinder sind nur eingeschränkt in der Lage, sich auf mehrere Dinge gleichzeitig zu konzentrieren.
Diese altersbedingten Eigenschaften können in der Verkehrserziehung nur teilweise ausgeglichen werden. Daher sind alle erwachsenen Verkehrsteilnehmer gefordert. Sie müssen auf die Kinder Rücksicht nehmen.
Sicher Fahrradfahren
Das Fahrrad ist heute dank aufwendiger Technik so leistungsfähig und attraktiv wie niemals zuvor. Moderne Schaltungen sorgen für hohes Tempo und viel Fahrvergnügen. Eines schafft aber auch die aufwendige Technik nicht: Das Radfahren risikolos zu machen. Mit nur wenig Aufwand ließe sich viel für die eigene und die Sicherheit anderer tun. Zuerst wäre da der Fahrradhelm zu nennen. Bei Unfällen von Radfahren sind Kopfverletzungen häufig. Mit einem Helm wird die Gefahr, sich bei einem Unfall am Kopf zu verletzen, um bis zu 70 Prozent verringert. Trotzdem sind immer noch zu viele Radfahrer “oben ohne” unterwegs.
Beim Kauf eines Fahrradhelms sollte auf eine einfache Handhabung beim Befestigen auf dem Kopf und auf eine gute Belüftung geachtet werden. Der Helm muss Stirn, Schläfen und Hinterkopf bedecken. Er sollte fest und zugleich bequem auf dem Kopf sitzen. Prüfsiegel wie das deutsche GS-Zeichen oder das amerikanische Snell-Zertifikat signalisieren, dass der Helm Sicherheitsnormen erfüllt. Am besten wäre es natürlich, wenn ein Helm niemals bei einem Unfall seine Schutzwirkung beweisen müsste. Mit einem gut trainierten Blick für Gefahren und etwas Disziplin ließen sich sicher viele Unfälle vermeiden. Bei einer vorausschauenden Fahrweise lassen sich gefährliche Situationen oft schon rechtzeitig erkennen. Vor allem beim Abbiegen und beim Aussteigen übersehen Autofahrer häufig Radfahrer.
Die Regeln der Straßenverkehrsordnung gelten auch für Radfahrer. Sie sind nicht Selbstzweck, sondern dienen der Sicherheit. Radfahrer, die auch die Sonderregeln für den Radverkehr kennen und sich an sie halten, werden für andere Verkehrsteilnehmer berechenbar und fahren dadurch sicherer. Technische Mängel an Fahrrädern können Unfälle verursachen. Oft werden Fahrräder mit unzureichend funktionierenden Bremsen oder mit defekter Lichtanlage gefahren. Hier sind die Radfahrer gefordert. Der eigenen Sicherheit zuliebe sollten sie regelmäßig die Technik ihres Fahrrades kontrollieren und warten. Gerade in der dunklen Jahreszeit empfiehlt es sich, auf ein einwandfreies Funktionieren der Beleuchtung zu achten. Wichtig sind auch die gelben Pedalreflektoren, weil sie durch ihr Auf- und ab beim Fahren den anderen Verkehrsteilnehmern ein Fahrrad signalisieren. Zu den Seiten hin muss ein Fahrrad entweder durch gelbe Speichenrückstrahler an den Reifen sichtbar gemacht werden. Oft fällt die Fahrradbeleuchtung wegen defekter Kabel oder korrodierter Kontakte aus. Beide sollten daher regelmäßig inspiziert werden.
Fahrradanfänger
Das erste Rad für den Nachwuchs sollte nicht zu früh angeschafft werden. Sinnvoll sind im frühen Kindesalter die Benutzung von Bobbycar und Laufrad. Denn erst mit fünf oder sechs Jahren können Kinder Rad fahren und dabei zugleich auch ihre Umgebung zumindest halbwegs beachten. Es ist jedoch immer wieder zu sehen: Schon zweieinhalbjährige Knirpse preschen mit Ihren stützradbewehrten Fahrrädern wild durch die Gegend. Radfahren lernen sie mit solch einem Spielgerät jedoch nicht. Eher schon sammeln sie damit ihre ersten Unfallerfahrungen. Etwa wenn sie mit einem Stützrad über die Bordsteinkante hinaus geraten und vor ein Auto kippen. Das muss nicht sein.
Denn es gibt ihn immer noch, den guten alten luftbereiften Tretroller. Er ist das ideale Zweirad für Kinder ab drei. Mit dem Roller lernen die kleinen spielerisch, auf nur zwei Rädern das Gleichgewicht zu halten und entwickeln dabei auch ein Gefühl für Geschwindigkeit. Und wenn es einmal brenzlig werden sollte, ist es einfacher, vom Roller als vom Fahrrad abzuspringen. Nach etwa zwei oder drei Jahren Rollererfahrung wird dann der Umstieg auf das Fahrrad erfahrungsgemäß nicht allzu schwer fallen.
Einen schnellen Erfolg verspricht die beim Freiherrn Drais von Sauerbronn, dem Erfinder der „Schnelllaufmaschine“, abgeschaute Lernmethode: Wie einst der Freiherr fährt das Kind mit dem Fahrrad, indem es sich mit den Füßen abstößt. Damit sie nicht stören, werden dazu die Pedale abgeschraubt und der Sattel so niedrig eingestellt, dass das Kind mit beiden Füßen gut den Boden erreicht. Dann wird es mit der Handbremse vertraut gemacht, ihm ein passender Helm aufgesetzt und los geht es. Das Kind wird versuchen, auch auf dem neuen, ungewohnten Zweirad vorsichtig das Gleichgewicht zu halten. Zuerst im Stand. Dann sozusagen auf dem Fahrrad laufend. Der Abstand zwischen den einzelnen Kontakten der Füße mit dem Boden wird wachsen, bis das Kind sich schließlich kräftig abstößt und einige Meter in freier Fahrt zurücklegt. Oft schon nach verblüffend kurzer Zeit wird es auch mit angeschraubten Pedalen fahren wollen und schon bald zwar noch etwas eckig, aber immerhin schon recht selbstsicher Rad fahren.
Sicherer Schulweg
Etwa 65.000 Kinder verunglücken jährlich auf dem Weg zur Schule. Das muss nicht sein. Denn mit etwas Köpfchen und etwas Übung ließen sich die Unfallzahlen gewiss reduzieren. Mit der Einschulung kommt auf die Kinder viel Neues zu. Auch der Schulweg ist neu. Sie müssen ihn erst kennenlernen. Dabei können ihnen die Eltern helfen. Sie sollten mit ihrem Nachwuchs den Schulweg regelrecht einüben und auf Gefahren hinweisen.
Der kürzeste Weg muss nicht der sicherste sein. Wenn sich Gefahrenstellen umgehen lassen, sollte ein längerer gewählt werden. Eltern sollten sich im Straßenverkehr stets vorbildlich verhalten, da Kinder von ihnen lernen. Bei einem längeren Schulweg ist das Kind auf den Bus angewiesen. In den Schulbussen und in den Öffentlichen Verkehrsmitteln fährt es sich sicherer als im PKW. Aber besonders an den Haltestellen lauern Gefahren. Hier gilt es, das Bewusstsein für die Gefahren beim Ein- und Aussteigen zu schärfen. Im Bus sollten die Kinder nicht herumtoben, sondern sich hinsetzen, damit sie bei einem plötzlichen Bremsen nicht durch das Fahrzeug geschleudert werden.
Um Kinder vor den Gefahren des Straßenverkehrs zu bewahren, fahren viele Eltern sie mit dem Auto zur Schule. Auf diese Weise lernen die kleinen jedoch nicht, mit den Gefahren umzugehen, ihnen fehlt das Fußgänger-Training. Entscheidend für die Sicherheit der Kinder im Auto ist, dass sie angeschnallt in einem altersgerechten Kindersitz fahren. Beim Aussteigen sollten Kinder das Auto nur auf der Gehwegseite verlassen, um so sicher ihren Schulweg fortsetzen können. Etwa die Hälfte der Unfälle auf dem Schulweg passieren mit dem Fahrrad. Kinder im Grundschulalter sind jedoch nicht in der Lage, das Fahrrad sicher zu beherrschen und auch in jeder Verkehrssituation richtig zu reagieren. Daher sollten die Kinder nicht vor dem 5. Schuljahr allein mit dem Fahrrad zur Schule fahren.
Schule hat begonnen
Die Verkehrswacht NRW führt jährlich zum Schulbeginn an Grundschulen Veranstaltungen zum Thema „Schule hat begonnen“ durch. Ziel ist es, die Kraftfahrer daran zu erinnern, mehr Rücksicht auf Kinder im Straßenverkehr zu nehmen.
Um die Aufmerksamkeit der Autofahrer zu schärfen, werden an stark befahrenen Einfallstraßen Spannbänder und Plakate mit dem Text „Brems Dich! Schule hat begonnen.“ aufgehangen. Große Plakate „Schulanfänger = Verkehrsanfänger“ und „Wir Schulkinder sind unterwegs“ dienen ebenfalls als Blickpunkte. Das heißt, bremsbereit zu sein, wenn Kinder sich der Fahrbahn nähern.
Am ersten Schultag Zu Beginn der dunklen Jahreszeit erhalten die Kinder die Gelben Sicherheitswesten. Sie sind leuchtend gelb und reflektieren bei Licht. Die Sicherheitswesten sorgen dafür, dass die Erstklässler auf der Straße eher wahrgenommen werden, besonders morgens, wenn es noch dunkel ist. im Dunkeln.